Sonntag, 17. Januar 2016

Die überfällige Geschichte eines Ponchos

Hallo lieber Leser,

ich melde mich zurück von einer langen Woche, geprägt von universitärem Stress und einem gewissen Unmut diesbezüglich meinerseits. Vorgestern habe ich ein kurzes Referat gehalten und nächsten Samstag folgt ein erheblich längeres. Immerhin ist dieses über ein für mich passendes Thema: Schafe und Ziegen im Alten Ägypten. Vielleicht kann ich da ja etwas spannendes für Dich aufbereiten. (Was mich daran erinnert, dass ich eigentlich auch meine Bachelorarbeit im Blog veröffentlichen wollte... mhhh.. mal sehen).
In anderer Hinsicht war meine Woche jedoch sehr ereignisreich: Meine Facebookseite hat diese Woche die 200 Follower Marke geknackt, was mich wirklich sehr freut! Außerdem sind meine Visitenkarten gekommen und ich habe mit zwei Kreuzspindeln bestellt, die auch beide schon da sind. Meine Atempausen zwischen der Uni hab ich also (wie immer eigentlich) am Spinnrad oder mit den Handspindeln genutzt.

Mein heutiges Augenmerk liegt aber auf einem etwas nicht mehr ganz taufrischem Thema: Meinem Pocho. Diese Woche habe ich es endlich geschafft ihn auf Facebook zu zeigen und konnte mich freuen, da er ziemlich gut ankam. In verschiedenen Gruppen habe ich viel wundervolles Feedback bekommen und ich danke allen dafür! Deshalb habe ich gedacht ich schreibe nochmal ein bisschen was zur Entstehungsgeschichte!

Die Idee und das Spinnen

Der Wunsch diesen Poncho zu stricken lässt sich ungefähr in den September verorten. Vielleicht war es auch schon im August...? In die exotische Anleitung eines Ponchos mit Ärmeln und Rollkragen (aus einem Filati-Heft) hatte ich mich sofort verliebt und so beschloss ich kurzum, dass dies mein nächstes Projekt sein würde. Mein letztes Großprojekt, ein Kleid hatte ich gerade fertig. Das Kleid war mein erstes richtig durchgeplantes Projekt in größerem Umfang und danach hatte ich definitiv Blut geleckt und wollte mehr machen.

Das Spinnen der Wolle (selbstgewaschenes Merinoschaf aus meiner Umgebung)  war recht langwierig, da das Garn sehr dünn sein musste (Lauflänge von 300 Metern auf 100 Gramm). Für solche umfangreichen Projekte spinne ich ausschließlich am Spinnrad, da ich aber zu der Zeit (die bis heute andauert) besonders gerne mit den Handspindeln gesponnen habe zog sich das ganze noch etwas mehr in die Länge. 350 Gramm brauchte ich, vorsichtshalber habe ich 400 gesponnen.

Das Färben

Im späten November war ich dann fertig mit dem Garn und ich konnte es färben. Vorgeschwebt hatte mir ein bordeaux- oder purpurrot. Gearbeitet habe ich mit Säurfarben und nach meiner Erfahrung lassen sich rot und blau nur äußerst widerwillig mischen. Das Resultat war dann eine positive Überraschung. Es sah zwar nicht ganz so aus wie ich es mir gewünscht hatte, aber lustigerweise hatte die Wolle nun die gleiche Farbe wie meine Haare: dunkelrot, etwas meliert. Perfekt!


Das Stricken...

... ging wie von selbst und ist eigentlich der leichteste Teil der Arbeit. Der Großteil des Ponchos entstand auf dem Weihnachtsmarkt am Stand. (Stricken ist eine wunderbare Methode um Draußen warme Hände zu behalten). Insgesamt hat sich mir nur ein Problem ergeben: Der Rollkragen. Ich habe drei Anläufe mit anschließendem Ribbeln gebraucht bis ich eine Abkettmethode gefunden hatte die so flexibel ist, dass ich den Poncho über meinen Kopf bekomme. Als Tipp für euch: Abketten mit der Häkelnadel! Das war eine Frustphase, aber es hat sich gelohnt. Ein paar Tage vor Weihnachten war das gute Stück dann fertig, passte wie angegossen und gefiel mir richtig gut!

Fazit

Trotz dem das Projekt immer mal pausiert wurde ist am Ende wirklich was Gutes rausgekommen und ich übertreibe nicht wenn ich sage, dass es das Potential zum Lieblingskleidungsstück hat! Bei meinem ersten Projekt, dem Kleid war ich hinterher nicht ganz so zufrieden. Ich hätte die Maschenprobe sorgsamer machen müssen und ich hatte hinterher eine unschöne Ribbelstelle am Rücken... Aber man lernnt nie aus und der Fortschritt ist mir gelungen. Als nächstes ist ein Pullover für meinen Liebsten dran!

Ich denke damit bin ich für heute am Ende. Mein Text ist doch länger geworden als ich zunächst gedacht habe! Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag und ich hoffe man liest sich nächste Woche wieder!

Deine Seidenraupe


PS: Der nächste Blogeintrag wird wohl nicht am Sonntag erscheinen, da ich ein Wochenendseminar habe. Er wird bis spätestens Dienstag nachgeholt!



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